Veronika Aydin
Wutig
Zornig bohrte er sich in sie, stieß sich tief in sie hinein.
Wut verknotete die Muskeln seiner Brust und steigerte
die Spannung, die seinen ganzen Körper straffte.
Verdammt, warum hatte sie das gesagt? Ich liebe dich!
Was hatte denn Liebe mit diesem aneinander Klatschen
ihrer verschwitzten Körper zu tun, diesem heißen,
feuchten Ineinander, dieser Suche nach Händen,
Lippen, Zungen? Eine Abmachung hatten sie getroffen
– damals. Nach dem ersten gierigen Verschlingen,
das sie hitzig gegeneinander trieb, hatte er sie bei den
Schultern gepackt und angesehen. Fest angesehen.
»Verlieb dich nicht in mich!«, hatte er gesagt und sie
hatte es versprochen.
Jetzt hatte sie ihr Versprechen gebrochen. Ich.lie.be.
dich. Die Worte hämmerten in seinem Kopf und bei
jeder Silbe stieß er heftig zu, wieder und wieder. Ihr
Verlangen und ihre Hingabe brannten sich durch seine
Haut. Ihr Stöhnen und Umschlingen steigerten
seine Lust und Qual. Murmelnde Kehle, schmatzender
Schoß. Er verschloss sie mit seiner Zunge und
seinem Schwanz. Nahm ihr alle Töne. Und wusste
dennoch um sie. Verdammt, warum nur? Angerührt
an Stellen, die verboten waren. Erreicht hinter Draht
und Graben. Ich will nicht lieben, schrie es in ihm.
»Ich will nicht!«, schrie er laut, als er mit einer letzten
tiefen Bewegung in ihr verströmte. Keuchend
sackte er zusammen. Fiel auf sie, fiel in sie.
Weiche Arme legten sich um ihn.
»Ich weiß«, sagte sie.
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